Franziska ist in einem normalen, behüteten Elternhaus aufgewachsen. Mit Vater, Mutter und Bruder lebte sie vor der Wende in einer gemütlichen Dreizimmerwohnung im Ostberliner Stadtbezirk Treptow, unweit der Mauer. Nicht viele Fünfzehnjährige würden sagen, die "beste Familie der Welt" zu haben. Mit dem Schwimmen hat Franziska schon im Alter von etwa fünf Jahren angefangen, um es ihrem Bruder nachzutun. Es dauerte nicht lange, bis sie ihn überflügelte. Ihr außergewöhnliches Talent wurde erkannt und konsequent gefördert: Trainingszentrum, Kinder- und Jugendsportschule hießen die Stationen.
Als sie von ihrem Vater einen Aufkleber mit der Aufschrift "Barcelona 1992" bekam, stand für sie fest: "Da will ich hin". Wenn Franziska ein Ziel hat, verfolgt sie es mit Hingabe, halbe Sachen mag sie nicht. Entsprechend anstrengend war der Alltag der jungen Schülerin. Morgens verließ sie als erste das Haus und kam abends als letzte wieder. Dazwischen lagen viele Stunden Schule und Training. Talent und Ehrgeiz zeigten bald Früchte. Mit 11 Jahren erzielte sie 9 Siege bei der DDR-Spartakiade 1989.
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